Krisenframes

Kri­sen­frames ent­ste­hen auf media­ler Ebe­ne (Kri­sen­f­raming), respek­ti­ve wer­den auf der Ebe­ne der öffent­li­chen Wahr­neh­mung akti­viert, indem 

a) gewis­se Kri­sen­aspek­te aus­ge­wählt und akzentuiert

b) und bestimm­te Kri­sen­rol­len zuge­wie­sen (attri­bu­iert) wer­den, (wobei in einer Unter­neh­mens­kri­se die Rol­le des Unter­neh­mens aus­schlag­ge­bend für das stra­te­gi­sche Verhalten/Kommunizieren des Unter­neh­mens wäh­rend der Kri­se ist)

c) und auf Kon­se­quen­zen hin­weist, die von den Ver­ant­wort­li­chen zu tra­gen sind. 

Die aus­ge­wähl­ten Aspek­te und zuge­wie­se­nen Rol­len wer­den betont/verstärkt, indem wer­ten­de und emo­tio­na­li­sie­ren­de Wör­ter und rhe­to­ri­sche Mit­tel ein­ge­setzt werden.

Der Begriff Framing impli­ziert eine gewissw Wir­kung beim Rezi­pi­en­ten auf emo­ti­ver, intui­ti­ver Ebe­ne. Man geht davon aus, dass das kom­mu­ni­zier­te Deu­tungs­mu­ster intui­tiv das­sel­be Muster und Emo­tio­nen weckt.

Wir unter­schei­den unter der Berück­sich­ti­gung der Kri­sen­aspek­te und der Kri­sen­rol­len­zu­schrei­bung zwi­schen den fol­gen­den Frames:

Pro­blem­frame

Skan­dal- und Schuld-Frame

Kon­flikt­frame

Dra­ma und Opfer-Frame

Scha­den-Frame (Kata­stro­phe)

Schick­sal und Unfall (Zufall)

Ver­ant­wort­lich­keits­frame (bezo­gen auf das Unternehmen)

Fragen, Kategorien und Codes für eine Framing-Analyse

Wel­che Kri­sen­aspek­te wer­den ausgewählt/hervorgehoben (Kate­go­rien: Ursa­che, Ver­ur­sa­cher, Scha­den, Geschä­dig­te)? Deu­tet der Bei­trag auf einen Schul­di­gen hin? Geht aus dem Bei­trag her­vor, dass jemand das Opfer ist? 

Problem-Frame

Bezeich­net der Bei­trag den pro­ble­ma­ti­schen Zustand als eine Kri­se.

Ver­nied­licht der Bei­trag das Pro­blem? Stellt der Bei­trag das Pro­blem grös­ser dar als es ist.

Schaden-Frame

Fokus­siert der Bei­trag auf den materiellen/wirtschaftlichen Schaden?

Ver­nied­licht oder über­zeich­net er den materiellen/wirtschaftlichen Schaden

Fehl­ver­hal­ten als Ursa­che und Schuld­zu­wei­sung (sie­he auch mor­pho­lo­gi­scher Kasten)

Schick­sal als Ursa­che: Wir das Pro­blem als Unfall oder als Fügung des Schicksals

Kata­stro­phe

mensch­li­cher Scha­den als Fol­ge: Wer­den mensch­li­che Opfer und deren Lei­den erwähnt? Wird eine Sto­ry von einem Opfer und des­sen Schick­sal ins Zen­trum der Bericht­erstat­tung gerückt? Wird mit rhe­to­ri­schen Stil­mit­teln dramatisiert?

Ver­ant­wort­lich­keits­frame (aus­schliess­lich Unternehmen)

Deu­tet der Bei­trag dar­auf hin, dass das Unter­neh­men ver­ant­wort­lich ist für das Pro­blem? Wird die­se Ver­ant­wor­tung auf die Schuld­fra­ge zurück­ge­führt? Deu­tet die Sto­ry dar­auf hin, dass das Unter­neh­men ver­ant­wort­lich für den Scha­den und die Pro­blem­lö­sung ist.

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