7. September 2021
Als Katastrophe bezeichnet man den vernichtenden Ausgang einer Krise (Worst Case). Eine Unternehmenskatastrophe liegt aus betriebswirtschaftlicher Sicht dann vor, wenn die äusseren Rahmenbedingungen wie rechtliche Erlasse und Kurseinbrüche oder interne Ereignisse wie Streiks oder Maschinendefekte die Handlungsfreiheit des Unternehmens so stark einschränken, dass deren Fortbestand substanziell und nachhaltig gefährdet oder gar verunmöglicht wird (Vernichtung von Sachwerten) und/oder dabei Menschen, Gesellschaft und Umwelt enorm zu Schaden kommen (Vgl. Krystek, 2014, S. 33 ff.; Schwarz & Löffelholz, 2019, S. 1): “Sie sind unvermeidbare Singularitäten und verindern den Fortbestand des betroffenen Unternehmens ohne Chance auf Rettung.” (Krystek & Lenz, 2014, S. 34)
“Die Katastrophe als ein nicht auszuschliessender Ausgang” ist ein wesentliches Krisenmerkmal.
Im alltäglichen Sprachgebrauch werden Katastrophen oft mit Naturereignissen mit schwerwiegenden Folgen auf die Umwelt gleichgesetzt (Naturkatastrophen). Es handelt sich um Ereignisse, welche meist politische und wirtschaftliche Auslöser plötzlicher Krisen sind. (Naturkatastrophen als Krisenauslöser).
Worst-Case-Szenarien auf den Ebenen der Krisenverlaufskarte
Ebene 1:
Zuspitzung des Problems durch weitere Folgeereignisse und Reaktionen, dass die Handlungsfreiheit des Unternehmens so weit eingeschränkt ist, dass dessen Existenz gefährdet ist (Existenzbedrohung.
Ebene 2:
a) Unternehmen wird als verantwortlich bei höchstmöglicher Einschätzung des Schadens dargestellt (Verantwortlichkeit; Unternehmen am Pranger) (Coombs)
b) Der Schaden für das Unternehmen wird als so gravierend dargestellt, dass in der Folge die Existenz des Unternehmens infrage gestellt ist.
Ebene3:
b) Die Öffentlichkeit/Bezugsgruppen geben dem Unternehmen die Schuld (ethisch-moralisch, ökonomisch, ökologisch, wirtschaftlich, sozial) und machen es allein verantwortlich für den entstandenen Schaden.
b) Die Öffentlichkeit/Bezugsgruppen verlieren das Vertrauen in Produkt/Dienstleistung und stellen die Existenzberechtigung des Unternehmens infrage?
Ebene 4:
a) Investitionsbereitschaft der Finanzgemeinde sinkt
b) Verkaufsschwund
c) Motivation Mitarbeiter (Streiks)
d) Regulierungen/Bussen/verbote