“Corporate Apologia” ist ein Begriff aus der Krisenkommunikation, der sich auf die Strategie eines Unternehmens oder einer Organisation bezieht, um auf öffentliche Kritik, Vorwürfe oder Skandale zu reagieren. Ursprünglich aus der Rhetorik stammend, wo “Apologie” die Verteidigung oder Rechtfertigung einer Position oder eines Handelns bedeutet, hat dieser Ansatz in der Unternehmenskommunikation eine spezifische Bedeutung erlangt.
In der Krisenkommunikation bezeichnet “Corporate Apologia” eine Reihe von Taktiken oder Ansätzen, die eine Organisation verwendet, um ihren Ruf zu verteidigen oder wiederherzustellen, nachdem sie in eine Krise verwickelt wurde. Dies kann in verschiedenen Formen geschehen:
- Leugnung: Das Unternehmen bestreitet die Vorwürfe oder seine Verantwortung für das Ereignis.
- Rechtfertigung: Das Unternehmen erkennt das Ereignis an, versucht aber, seinen Schweregrad zu minimieren oder zu rechtfertigen, beispielsweise durch das Anführen von Umständen, die außerhalb seiner Kontrolle lagen.
- Entschuldigung: Das Unternehmen räumt ein Fehlverhalten ein und bittet um Entschuldigung. Diese Strategie wird oft von Versprechen zur Verbesserung oder Wiedergutmachung begleitet.
- Korrekturmaßnahmen: Das Unternehmen kündigt Schritte an, um das Problem zu beheben und zukünftige Vorfälle zu verhindern.
Die “Corporate Apologia” unterscheidet sich von einfacher Schadensbegrenzung dadurch, dass sie in der Regel stärker auf rhetorische Strategien fokussiert ist, um das öffentliche Bild des Unternehmens zu beeinflussen. Sie kann auch Elemente der Narration oder Storytelling enthalten, um die Perspektive des Unternehmens zu vermitteln und Sympathie oder Verständnis bei der Zielgruppe zu erzeugen.
Diese Strategie wird oft in Situationen eingesetzt, in denen die öffentliche Meinung stark gegen das Unternehmen gerichtet ist und es notwendig ist, das Vertrauen der Stakeholder, Kunden und der breiteren Öffentlichkeit wiederzugewinnen.
Quelle: Coombs, 2014, S. 8–9