8. Oktober 2021
Sie auch Schema Nachrichtenfaktoren
Einflussfaktor, der entscheidet, welche Nachricht in den Massenmedien erscheint (Nachrichtenwert-Theorie). In der Gatekeeping-Forschung sind dies die Kriterien, nach denen Journalisten auswählen. Häufig bezeichnet man diese als Nachrichtenfaktoren: “Sie beschreiben Merkmale von Ereignissen und Themen, die für die Publikation in journalistischen Nachrichten selektiert werden und je nach ihrer Quantität, Intensität und Kombination den Wert einer Nachricht ausmachen. Ein hoher Nachrichtenwert erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Ereignisse von Journalisten wahrgenommen und ausgewählt werden. Darüber hinaus beeinflussen Nachrichtenfaktoren, in welcher Form das Thema bearbeitet wird und welche konkreten Aspekte dargestellt bzw. besonders hervorgehoben werden.” (Dernbach. Journalistikon.) Während viele der festgestellten Faktoren “Nice-to-Have”-Werte sind, ist bei der Nachricht der Faktor “Aktualität” essenziell: Nachrichten von gestern sind Geschichte.
In der Krisenkommunikation ordnen wir diese Kriterien, nach denen Journalisten Informationen auswählen, in vier Dimensionen (siehe Schema Nachrichtenfaktoren).
Michael Schenk und andere ordnen diese Kriterien sechs Dimensionen zu: “(1) Zeit, Dauer und Kontinuität des Geschehens (Thematisierung); (2) Nähe, räumliche, politische und kulturelle Nähe sowie Relevanz; (3) Status, regionale Zentralität, nationale Zentralität, persönlicher Einfluss und Prominenz der Personen; (4) Dynamik, Überraschung und Intensität; (5) Valenz, vor allem Konflikt, Kriminalität, Schaden, aber auch Erfolg; (6) Identifikation, insbesondere Personalisierung und Ethnozentrismus.” (Schenk, 2007, S. 444)
Literatur:
Kepplinger, M. (2011). Der Nachrichtenwert der Nachrichtenfaktoren. In Kepllinger, M. Journalismus als Beruf (61–76).