von Lukas Böbner und Peter Birrer
Dieser Beitrag widmet sich dem Grounding der Boeing 737 MAX. Nach zwei Abstürzen innert fünf Monaten hatte dieses Flugzeugmodell von Boeing ein weltweites Flugverbot erhalten, auch als Grounding bekannt. In dieser Studie geht es darum, die Entscheidungen der Boeing in der Krise zu analysieren und die Auswirkungen des Groundings auf verschiedene Institutionen zu durchleuchten. Zu diesem Zweck wurden Recherchen über vertrauenswürdige Quellen sowie drei Experteninterviews aus verschiedenen Bereichen der Luftfahrt durchgeführt.
Das Grounding ist mittlerweile aufgehoben, die Krise jedoch noch nicht über-standen. Die Ergebnisse dieser Arbeit beziehen sich auf die aktuelle Situation (Stand: Mai 2021). Der Fokus während der Krise wurde stark auf die schnellst-mögliche Aufhebung des Groundings durch die Zusammenarbeit mit der Luftfahrtbehörde «FAA» (Federal Aviation Administration) gelegt. Weitere Massnahmen bestanden darin, finanzielle Rücklagen für die kommenden Pflichtzahlungen anzulegen und die Produktion so lange wie möglich aufrecht zu erhalten, um Vertragsverletzungen und somit zusätzliche Kosten zu verhindern. Die gewonnenen Erkenntnisse zeigen, dass die Handlungen seitens Boeing nachvollziehbar und transparent waren. Die Auswirkungen für Boeing umfassen bis zum jetzigen Zeitpunkt finanzielle Einbussen und einen Imageschaden. Das Kontrollorgan «FAA», das Flugzeughersteller prüft, musste sich mit Vorwürfen seitens des US-Senats und der Europäischen Luftfahrtbehörde «EASA» (European Union Aviation Safety Agency) auseinandersetzen. Als Konsequenz hat die FAA an Vertrauen in Bezug auf ihre Flugzeug-Prüfmethodik eingebüsst. Die Auswirkungen auf die Airlines und Piloten ist dabei abhängig von der Anzahl verschiedener Flugzeugtypen, über die eine Airline verfügt. Falls eine Airline nicht auf andere Flugzeugtypen zurückgreifen kann, sind die Folgen eines Groundings auf die Gesellschaft wie auf die Piloten verheerend.