Merkmale: unerfüllte Erwartungen

3. Febru­ar 2023; sie­he auch Enzy­klo­pä­die: Erwar­tungs­hal­tung

Von einer Unter­neh­mens­kri­se sind in der Regel eine oder meh­re­re Bezugs­grup­pen betrof­fen. Für den Kri­sen­ver­lauf (Ebe­ne 3 der Kri­sen­ver­laufs­kar­te) wie für die Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gie ist es von Bedeu­tung, wie (Inten­si­tät, Aspek­te) Bezugs­grup­pen die Kri­se wahr­neh­men und wel­che Rol­le sie dabei dem Unter­neh­men zuschreiben. 

Erwartungen und Ansprüche von Bezugsgruppen (Anspruchsgruppen)

Bezugs­grup­pen haben gewis­se Erwar­tun­gen (Ansprü­che) von einem Unter­neh­men. Gene­rell erwar­tet man, dass sich das Unter­neh­men an die Geset­ze und all­ge­mein aner­kann­ten Nor­men hält (Geset­ze, ethi­sche Nor­men und Wer­te usw.). Je nach Bezugs­grup­pe wer­den die­se unter­schied­lich prio­ri­siert. Bezugs­grup­pen haben aber auch spe­zi­fi­sche Ansprü­che. Mit­ar­bei­ter erwar­ten bei­spiels­wei­se gute Arbeits­be­din­gun­gen, einen gerech­ten Lohn, usw. End­kun­den erwar­ten ein gutes Preis-Lei­stungs­ver­hält­nis, qua­li­ta­tiv ein­wand­freie Produkte. 

Unternehmenskrise als die Folge unerfüllter Erwartungen

Von einer Unter­neh­mens­kri­se kann man spre­chen, wenn das Unter­neh­men aus der Sicht einer oder meh­re­rer Bezugs­grup­pen die Erwar­tun­gen (teil­wei­se) nicht, oder nicht mehr erfüllt. Uner­füll­te Erwar­tun­gen erge­ben sich aus einer Dis­kre­panz von Wahr­ge­nom­me­nem und Erwar­te­tem. Sie lösen Emo­tio­nen wie Ent­täu­schung aus und beein­flus­sen das Ver­hal­ten von Bezugs­grup­pen (meist zuun­gun­sten) des Unternehmens.

Beispiele

  • Die Finanz­ge­mein­de erwar­te­te vom Unter­neh­men x für das Jahr 2022 einen von 20 Mio. CHF. Wider den Erwar­tun­gen erwirt­schaf­te­te es einen Ver­lust von 10 Mio. Franken.
  • Die Kund­schaft erwar­te­te vom Her­stel­ler einen PC, der min­de­stens zwei Jah­re lang ein­wand­frei funk­tio­niert. Bereits nach einem Jahr steigt die Gra­fik­kar­te des PC’s aus.

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