tabaeris/chatgpt, 20. September 2026
Der Faktor Betroffenheit ist in der Krisenkommunikation ein zentrales Bindeglied zwischen Problemdeutung, Emotion und Handlungsbereitschaft. Er ist unserem Konzept in mehreren Dimensionen implizit enthalten:
- Wahrnehmungsebene
Betroffenheit entscheidet darüber, ob ein Missstand von Individuen oder Stakeholdergruppen überhaupt als Krise interpretiert wird. Je stärker sich Personen persönlich oder kollektiv betroffen fühlen, desto eher nehmen sie eine Situation als krisenhaft wahr. - Emotionale Dimension
Betroffenheit wirkt als Katalysator für Emotionen (z. B. Angst, Enttäuschung, Empörung), die – wie in deiner Skizze betont – unmittelbare Triebfedern des Verhaltens sind. Ohne Betroffenheit bleiben diese Emotionen schwach oder gar aus. - Verantwortungszuschreibung
Der Grad der empfundenen Betroffenheit beeinflusst, wie stark Akteuren Verantwortung zugeschrieben wird. Je unmittelbarer der Schaden oder die Gefahr für eine Gruppe wahrgenommen wird, desto intensiver werden Forderungen nach Verantwortungsübernahme. - Relevanz für Krisenkommunikation
Für die Organisation ist Betroffenheit ein Indikator dafür, welche Stakeholder priorisiert adressiert werden müssen. Kommunikationsstrategien, die die Betroffenheit anerkennen und gezielt darauf eingehen, können Vertrauen stabilisieren oder zurückgewinnen. - Verbindung zu nichtsituativen Faktoren
Betroffenheit ist nicht nur situativ (durch die aktuelle Krise) ausgelöst, sondern hängt auch von Vorerfahrungen, Erwartungen und Einstellungen ab (z. B. ob Stakeholder bereits zuvor Krisenerfahrungen mit der Organisation gemacht haben).
Kurz gesagt: Betroffenheit ist das Moment, das die situative Wahrnehmung einer Krise überhaupt erst aktiviert und die Brücke zwischen medialer Deutung und individuellem Handeln schlägt.