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tabaeris/chatgpt, 20. Sep­tem­ber 2026

Der Fak­tor Betrof­fen­heit ist in der Kri­sen­kom­mu­ni­ka­ti­on ein zen­tra­les Bin­de­glied zwi­schen Pro­blem­deu­tung, Emo­ti­on und Hand­lungs­be­reit­schaft. Er ist unse­rem Kon­zept in meh­re­ren Dimen­sio­nen impli­zit enthalten:

  1. Wahr­neh­mungs­ebe­ne
    Betrof­fen­heit ent­schei­det dar­über, ob ein Miss­stand von Indi­vi­du­en oder Stake­hol­der­grup­pen über­haupt als Kri­se inter­pre­tiert wird. Je stär­ker sich Per­so­nen per­sön­lich oder kol­lek­tiv betrof­fen füh­len, desto eher neh­men sie eine Situa­ti­on als kri­sen­haft wahr.
  2. Emo­tio­na­le Dimen­si­on
    Betrof­fen­heit wirkt als Kata­ly­sa­tor für Emo­tio­nen (z. B. Angst, Ent­täu­schung, Empö­rung), die – wie in dei­ner Skiz­ze betont – unmit­tel­ba­re Trieb­fe­dern des Ver­hal­tens sind. Ohne Betrof­fen­heit blei­ben die­se Emo­tio­nen schwach oder gar aus.
  3. Ver­ant­wor­tungs­zu­schrei­bung
    Der Grad der emp­fun­de­nen Betrof­fen­heit beein­flusst, wie stark Akteu­ren Ver­ant­wor­tung zuge­schrie­ben wird. Je unmit­tel­ba­rer der Scha­den oder die Gefahr für eine Grup­pe wahr­ge­nom­men wird, desto inten­si­ver wer­den For­de­run­gen nach Verantwortungsübernahme.
  4. Rele­vanz für Kri­sen­kom­mu­ni­ka­ti­on
    Für die Orga­ni­sa­ti­on ist Betrof­fen­heit ein Indi­ka­tor dafür, wel­che Stake­hol­der prio­ri­siert adres­siert wer­den müs­sen. Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gien, die die Betrof­fen­heit aner­ken­nen und gezielt dar­auf ein­ge­hen, kön­nen Ver­trau­en sta­bi­li­sie­ren oder zurückgewinnen.
  5. Ver­bin­dung zu nicht­si­tua­ti­ven Fak­to­ren
    Betrof­fen­heit ist nicht nur situa­tiv (durch die aktu­el­le Kri­se) aus­ge­löst, son­dern hängt auch von Vor­er­fah­run­gen, Erwar­tun­gen und Ein­stel­lun­gen ab (z. B. ob Stake­hol­der bereits zuvor Kri­sen­er­fah­run­gen mit der Orga­ni­sa­ti­on gemacht haben).

Kurz gesagt: Betrof­fen­heit ist das Moment, das die situa­ti­ve Wahr­neh­mung einer Kri­se über­haupt erst akti­viert und die Brücke zwi­schen media­ler Deu­tung und indi­vi­du­el­lem Han­deln schlägt.