20. Oktober 2021
Hartwin Möhrle hat in einer Abhandlung über «die treibenden Elemente einer Krise» unter der Berücksichtigung der Entwicklung des öffentlichen Interesses drei Arten von Krisen identifiziert und deren Verläufe in einer Grafik skizziert:

Nach der Theorie von Möhrle sind vier wesentliche Krisenelemente entscheidend für die Bestimmung der Art einer Krise, die in ständiger Wechselwirkung zueinander stehen (KMK-Enzyklopädie, 20. Oktober 2022):
- Zeit: Zeit ist in Krisensituationen immer ein knappes Gut. Die Krisendynamik kann durch Zeitmangel oder durch einen Vorfall zu einem ungünstigen Zeitpunkt stark beeinflusst werden. Effektiver und effizienter Umgang mit Zeit ist daher von grossem Vorteil. Es ist entscheidend, Kommunikationshandlungen intern und extern zu priorisieren und auch in Krisensituationen strategische Schritte und Massnahmen für die Zukunft vorzubereiten.
- Dynamik: Jede Krise besitzt eine eigene Dynamik, die hauptsächlich von Faktoren wie dem Gegenstand der Krise, der kommunikativen Situation und den Reaktionen der Öffentlichkeit abhängt.
- Information: Fehlerhafte Informationen können eine Krise stark beeinflussen. Daher ist es wichtig, während einer Krise nur verlässliche und überprüfte Informationen zu kommunizieren. Das Unternehmen sollte als transparente und vertrauenswürdige Informationsquelle wahrgenommen werden.
- Projektion: Krisen finden nicht nur auf offiziellen Kanälen statt, sondern auch in den Köpfen der Menschen. Die Wahrnehmung einer Krise wird oft durch die Projektionen von Beteiligten und Betroffenen beeinflusst. Eigene Projektionen sollten erkannt und die von Aussenstehenden berücksichtigt werden. Das öffentliche Krisengedächtnis und vergangene Erfahrungen prägen ebenfalls die Wahrnehmung und Dynamik einer Krise und sollten daher bei der Entwicklung einer Kommunikationsstrategie berücksichtigt werden.