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Der Out­co­me Bias, auch bekannt als Ergeb­nis-Bias, ist ein kogni­ti­ver Bias, bei dem Men­schen Ent­schei­dun­gen und Hand­lun­gen basie­rend auf ihrem Ergeb­nis bewer­ten, anstatt auf die Qua­li­tät des Ent­schei­dungs­pro­zes­ses, der zu die­sen Ergeb­nis­sen geführt hat. Mit ande­ren Wor­ten, eine Ent­schei­dung wird als gut oder schlecht beur­teilt, je nach­dem, ob das Ergeb­nis posi­tiv oder nega­tiv war, unab­hän­gig davon, ob die Ent­schei­dung selbst auf einer soli­den und logi­schen Grund­la­ge beruhte.

Bedeu­tung des Out­co­me Bias:

  1. Grund­prin­zip:
    • Men­schen nei­gen dazu, Ent­schei­dun­gen, die zu einem guten Ergeb­nis füh­ren, als wei­se und gut durch­dacht zu betrach­ten, wäh­rend sie Ent­schei­dun­gen, die zu einem schlech­ten Ergeb­nis füh­ren, als schlecht betrach­ten, selbst wenn bei­de Ent­schei­dun­gen unter den glei­chen Bedin­gun­gen getrof­fen wurden.
  2. Bei­spie­le für Out­co­me Bias:
    • Glücks­spiel: Ein ris­kan­tes Spiel, das einen Gewinn bringt, wird als gute Ent­schei­dung gese­hen, auch wenn es objek­tiv gese­hen eine schlech­te Wet­te war.
    • Geschäft­li­che Ent­schei­dun­gen: Ein Unter­neh­men, das Erfolg hat, wird rück­blickend als gut geführt betrach­tet, selbst wenn eini­ge Ent­schei­dun­gen ris­kant oder schlecht durch­dacht waren.

Bedeu­tung des Out­co­me Bias für die Kri­sen­kom­mu­ni­ka­ti­on:

  1. Bewer­tung von Ent­schei­dun­gen in Kri­sen:
    • In Kri­sen­zei­ten nei­gen Men­schen dazu, die Ent­schei­dun­gen von Füh­rungs­kräf­ten und Behör­den basie­rend auf den Ergeb­nis­sen die­ser Ent­schei­dun­gen zu beur­tei­len. Ein posi­ti­ves Ergeb­nis wird oft als Beweis für eine gute Ent­schei­dung ange­se­hen, auch wenn die­se Ent­schei­dung unter unsi­che­ren und schwie­ri­gen Bedin­gun­gen getrof­fen wurde.
    • Dies kann zu unge­rech­ter Kri­tik füh­ren, wenn eine gut durch­dach­te Ent­schei­dung zu einem uner­wünsch­ten Ergeb­nis führt, oder umge­kehrt zu unge­recht­fer­tig­tem Lob, wenn eine schlecht durch­dach­te Ent­schei­dung zufäl­lig zu einem guten Ergeb­nis führt.
  2. Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gien:
    • Trans­pa­renz und Pro­zess­kom­mu­ni­ka­ti­on: Es ist wich­tig, den Ent­schei­dungs­pro­zess klar zu kom­mu­ni­zie­ren, ein­schließ­lich der Infor­ma­tio­nen und Über­le­gun­gen, die zur Ent­schei­dung geführt haben. Dies hilft, das Ver­ständ­nis und die Akzep­tanz der getrof­fe­nen Maß­nah­men zu för­dern, unab­hän­gig vom Ergebnis.
    • Erwar­tungs­ma­nage­ment: Die Kom­mu­ni­ka­ti­on soll­te rea­li­sti­sche Erwar­tun­gen an die Ergeb­nis­se von Maß­nah­men set­zen und die Unsi­cher­hei­ten und Risi­ken trans­pa­rent machen. Dies kann hel­fen, den Out­co­me Bias zu minimieren.
    • Lern­be­reit­schaft demon­strie­ren: Zei­gen, dass die Orga­ni­sa­ti­on aus jedem Ergeb­nis, ob gut oder schlecht, lernt und ihre Stra­te­gien ent­spre­chend anpasst. Dies kann das Ver­trau­en in die lang­fri­sti­ge Hand­lungs­fä­hig­keit der Orga­ni­sa­ti­on stärken.
  3. Ver­trau­en und Glaub­wür­dig­keit:
    • Ver­trau­en wird durch kon­si­sten­te und trans­pa­ren­te Kom­mu­ni­ka­ti­on auf­ge­baut. Wenn Men­schen ver­ste­hen, dass Ent­schei­dun­gen auf soli­den Daten und ratio­na­len Über­le­gun­gen basie­ren, sind sie eher geneigt, die­sen Ent­schei­dun­gen zu ver­trau­en, auch wenn die Ergeb­nis­se nicht immer posi­tiv sind.
    • Erklä­rung der Unsi­cher­hei­ten: In Kri­sen ist es oft unmög­lich, alle Varia­blen zu kon­trol­lie­ren. Das Ver­ständ­nis für die inhä­ren­ten Unsi­cher­hei­ten und die Kom­ple­xi­tät der Situa­ti­on kann das Ver­trau­en in den Ent­schei­dungs­pro­zess erhöhen.

Prak­ti­sche Anwen­dun­gen in der Kri­sen­kom­mu­ni­ka­ti­on:

  • Erklä­rung der Ent­schei­dungs­grund­la­gen: Kom­mu­ni­ka­ti­on soll­te nicht nur die Ent­schei­dun­gen, son­dern auch die Grün­de und Daten, die die­sen Ent­schei­dun­gen zugrun­de lie­gen, vermitteln.
  • Pro­ak­ti­ve Kom­mu­ni­ka­ti­on: Früh­zei­ti­ge und regel­mä­ßi­ge Updates über den Fort­schritt und die Über­le­gun­gen hin­ter den Maß­nah­men hel­fen, das Ver­trau­en zu stärken.
  • Feed­back-Schlei­fen: Ein­ge­bau­tes Feed­back und die Bereit­schaft, Ent­schei­dun­gen anzu­pas­sen, basie­rend auf neu­en Infor­ma­tio­nen und Ergeb­nis­sen, zei­gen Ver­ant­wort­lich­keit und Lernfähigkeit.

Quel­le: ChatGPT 4.0