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Der Halo-Effekt ist ein kogni­ti­ver Bias, bei dem die Wahr­neh­mung einer posi­ti­ven oder nega­ti­ven Eigen­schaft einer Per­son, eines Pro­dukts oder einer Orga­ni­sa­ti­on dazu führt, dass ande­re Eigen­schaf­ten die­ser Per­son, die­ses Pro­dukts oder die­ser Orga­ni­sa­ti­on eben­falls als posi­tiv oder nega­tiv wahr­ge­nom­men wer­den. Die­ser Effekt wur­de erst­mals von dem ame­ri­ka­ni­schen Psy­cho­lo­gen Edward Thorn­di­ke beschrieben.

Hier sind die wich­tig­sten Aspek­te des Halo-Effekts:

  1. Grund­prin­zip:
    • Eine auf­fäl­li­ge Eigen­schaft, die posi­tiv oder nega­tiv ist, beein­flusst die Gesamt­ein­schät­zung einer Per­son oder eines Objekts. Die­se Eigen­schaft „über­strahlt“ die ande­ren Eigen­schaf­ten und führt zu einer ins­ge­samt ver­zerr­ten Wahrnehmung.
  2. Bei­spie­le:
    • Phy­si­sche Attrak­ti­vi­tät: Men­schen nei­gen dazu, phy­sisch attrak­ti­ve Per­so­nen als intel­li­gen­ter, freund­li­cher und kom­pe­ten­ter wahr­zu­neh­men, obwohl die­se Ein­schät­zun­gen nicht not­wen­di­ger­wei­se kor­rekt sind.
    • Beruf­li­che Bewer­tun­gen: Ein Mit­ar­bei­ter, der ein­mal eine her­aus­ra­gen­de Lei­stung gezeigt hat, wird mög­li­cher­wei­se auch in ande­ren Berei­chen als kom­pe­tent und fähig wahr­ge­nom­men, selbst wenn es dafür kei­ne aus­rei­chen­den Bewei­se gibt.
    • Mar­ken­wahr­neh­mung: Ein Pro­dukt einer bekann­ten und posi­tiv bewer­te­ten Mar­ke wird oft als hoch­wer­ti­ger und zuver­läs­si­ger ange­se­hen als ein ver­gleich­ba­res Pro­dukt einer weni­ger bekann­ten Mar­ke.
  3. Psy­cho­lo­gi­sche Mecha­nis­men:
    • Der Halo-Effekt beruht auf der Ten­denz, aus einer ein­zel­nen Infor­ma­ti­on Rück­schlüs­se auf das Gan­ze zu zie­hen. Dies kann dazu füh­ren, dass Men­schen in ihrer Wahr­neh­mung und ihren Urtei­len vor­ein­ge­nom­men sind.
    • Der Effekt spart kogni­ti­ve Res­sour­cen, da er eine Ver­ein­fa­chung der Infor­ma­ti­ons­ver­ar­bei­tung ermög­licht. Anstatt jede Eigen­schaft ein­zeln zu bewer­ten, wer­den Eigen­schaf­ten pau­schal auf Grund­la­ge einer her­aus­ra­gen­den Eigen­schaft beurteilt.
  4. Aus­wir­kun­gen:
    • Ver­zerr­te Urtei­le: Der Halo-Effekt kann zu unge­nau­en und vor­ein­ge­nom­me­nen Ein­schät­zun­gen füh­ren, was sowohl posi­ti­ve als auch nega­ti­ve Kon­se­quen­zen haben kann.
    • Fehl­ent­schei­dun­gen: In der Per­so­nal­wirt­schaft kann der Halo-Effekt dazu füh­ren, dass Ent­schei­dun­gen auf Grund­la­ge ver­zerr­ter Wahr­neh­mun­gen getrof­fen wer­den, was die Aus­wahl und Bewer­tung von Mit­ar­bei­tern beeinflusst.
    • Mar­ke­ting und Kon­sum­ver­hal­ten: Unter­neh­men kön­nen den Halo-Effekt nut­zen, um ihre Pro­duk­te und Mar­ken zu posi­tio­nie­ren. Ein posi­ti­ves Image kann auf ande­re Pro­duk­te der Mar­ke abstrah­len und deren Ver­kauf fördern.
  5. Gegen­maß­nah­men:
    • Bewusst­sein schaf­fen: Das Bewusst­sein für den Halo-Effekt kann hel­fen, sei­ne Aus­wir­kun­gen zu erken­nen und zu minimieren.
    • Struk­tu­rier­te Bewer­tungs­ver­fah­ren: In pro­fes­sio­nel­len Kon­tex­ten kön­nen struk­tu­rier­te Bewer­tungs­ver­fah­ren und kla­re Kri­te­ri­en dazu bei­tra­gen, die Ver­zer­run­gen durch den Halo-Effekt zu reduzieren.
    • Mehr­di­men­sio­na­le Beur­tei­lung: Die Berück­sich­ti­gung meh­re­rer unab­hän­gi­ger Infor­ma­tio­nen und Per­spek­ti­ven kann dazu bei­tra­gen, aus­ge­wo­ge­ne­re und genaue­re Ein­schät­zun­gen zu gewährleisten.

Ins­ge­samt zeigt der Halo-Effekt, wie stark ein­zel­ne Wahr­neh­mun­gen und Ein­drücke unse­re Urtei­le und Ent­schei­dun­gen beein­flus­sen kön­nen, und unter­streicht die Bedeu­tung einer kri­ti­schen und bewuss­ten Informationsverarbeitung.

Quel­le: ChatGPT 4.0