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19. Febru­ar 2024 (sie­he auch Framing)

Der Pri­ming-Effekt ist ein Phä­no­men aus der Psy­cho­lo­gie, bei dem die Expo­si­ti­on gegen­über einem Reiz die Reak­ti­on auf einen spä­te­ren Reiz beein­flusst, ohne dass man sich des­sen bewusst sein muss. Pri­ming kann in ver­schie­de­nen For­men auf­tre­ten, ein­schliess­lich seman­ti­schem Pri­ming, bei dem die Expo­si­ti­on gegen­über einem Wort oder Begriff die Reak­tio­nen auf ein damit ver­bun­de­nes Wort oder einen damit ver­bun­de­nen Begriff erleichtert.

Zum Bei­spiel kann das Wort “Arzt” als Prime die­nen und die Reak­ti­ons­zeit für ein damit zusam­men­hän­gen­des Wort wie “Kran­ken­schwe­ster” im Ver­gleich zu einem nicht ver­wand­ten Wort wie “Baum” ver­kür­zen. Dies liegt dar­an, dass das erste Wort (der Prime) einen Kon­text oder Rah­men schafft, der die Ver­ar­bei­tung und Reak­ti­on auf den zwei­ten, ver­wand­ten Reiz erleichtert.

Die­ses Kon­zept geht wie das Framing von der Annah­me aus, dass das mensch­li­che Gedächt­nis aus einem asso­zia­ti­ven Netz­werk besteht. “Fasst man das mensch­li­che Gedächt­nis als ein asso­zia­ti­ves Netz­werk auf, in wel­chem Ideen, Kon­zep­te etc. als Kno­ten des Netz­wer­kes gespei­chert und mit ande­ren sol­chen Ideen über seman­ti­sche Fel­der ver­knüpft sind, dann kann Pri­ming als Akti­vie­rung sol­cher Kno­ten durch exter­ne Sti­mu­li ver­stan­den wer­den. Ein auf die­se Wei­se akti­vier­ter Kno­ten dient als eine Art Fil­ter, inter­pre­ta­ti­ver Rah­men oder5 als Prä­mis­se für die wei­te­re Infor­ma­ti­ons­ver­ar­bei­tung und Urteils­bil­dung.” (Schenk, 2007, S. 305)