19. Februar 2023
Die Attributionstheorie besagt, dass Menschen dazu neigen, das Verhalten anderer Menschen auf interne oder externe Ursachen zurückzuführen. Zu den internen Ursachen gehören persönliche Eigenschaften, Fähigkeit oder Absichten. Externe Ursachen sind Umstände oder Situationen ausserhalb der Personen.
Diese in den 1960er-Jahren von Fritz Heider entwickelte psychologische Theorie ist im Kontext von Krisen insofern interessant, als sie das Bestreben der Journalisten wie auch das öffentliche Interesse erklärt, bei einem problematischen Zustand nach Schuldigen/Verantwortlichen mit deren Motiven zu suchen (siehe Aspekte einer Krise).
Man unterscheidet zwischen dispositorischer und situationsbezogener Attribution. Die dispositorische Attribution führt das Verhalten einer Person auf ihre Persönlichkeitseigenschaften oder Merkmale zurück. Die situationsbezogene Attribution hingegen erklärt das Verhalten einer Person aufgrund der situativen Umstände, in der sie sich befindet. Beispielsweise könnte man das aggressive Verhalten einer Person darauf zurückführen, dass sie provoziert wurde.
T. Coombs baut seine Theorie auf der Attributionstheorie auf, nach dem der Mensch den Ereignissen Ursachen zuschreibt (Coombs, 2007).