In der Krisenkommunikation bezieht sich der Begriff “Rhetoric of Renewal” oder “Discourse of Renewal” auf eine spezifische Strategie, die eine Organisation nach einer Krise anwendet, um sich selbst zu erneuern und möglicherweise gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Diese Herangehensweise betont nicht nur die Bewältigung der Krise, sondern auch die Nutzung der Krise als eine Gelegenheit für positive Veränderungen und Verbesserungen.
Die “Rhetoric of Renewal” beinhaltet typischerweise folgende Aspekte:
- Lernen aus der Krise: Die Organisation zeigt, dass sie aus der Krise gelernt hat, indem sie Maßnahmen ergreift, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern. Dies beinhaltet oft die Einführung neuer Richtlinien, Verfahren oder Trainings.
- Positive Veränderung und Wachstum: Statt sich nur auf die Bewältigung der negativen Aspekte der Krise zu konzentrieren, betont die Organisation, wie die Krise als Katalysator für positive Veränderungen genutzt werden kann.
- Verbesserung der Organisationskultur: Die Krise wird als Gelegenheit genutzt, um die Kultur und die Werte der Organisation zu stärken oder zu überarbeiten.
- Reaffirmation von Werten und Zielen: Die Organisation bekräftigt ihre grundlegenden Werte und Ziele und zeigt, wie diese in der Reaktion auf die Krise und in zukünftigen Maßnahmen reflektiert werden.
- Kommunikation von Optimismus und Zuversicht: Die Botschaften sind darauf ausgerichtet, Vertrauen und Optimismus bei Stakeholdern, Kunden und der breiteren Öffentlichkeit zu schaffen.
- Stakeholder-Einbindung: Die Organisation bindet aktiv Stakeholder in den Erneuerungsprozess ein und fördert einen offenen Dialog.
Die “Rhetoric of Renewal” geht über traditionelle Krisenreaktionsstrategien hinaus, indem sie die Krise als eine Möglichkeit betrachtet, langfristige Verbesserungen zu erzielen und das öffentliche Image der Organisation positiv zu beeinflussen. Diese Strategie kann dazu beitragen, das Vertrauen der Öffentlichkeit wiederzugewinnen und die Legitimität und Glaubwürdigkeit der Organisation nach einer Krise zu stärken.
(Quelle: Coombs, 2014, S. 13