5. November 2021
Klassische Typologie (Krisenfamilien)
Bei den Krisenfamilien handelt es sich um eine, nicht systematisch nach bestimmten Kriterien vorgenommene Typologisierung von Krisen, die in der Praxis häufig genannt wird.
Krisenfamilien | Beispiele |
Wirtschaftliche Probleme (Angriffe von Aussen) | Gewerkschaftsstreiks, Arbeitsunruhen, Rückgang des Aktienkurses, Konjunkturschwankungen, Börsenturbulenzen, Wechselkurs, Gewinn- und Umsatzrückgang |
Informationsangriffe von Aussen | Verlust von geheimen und vertraulichen Informationen, Falschinformationen, Verfälschung von Computerdaten, Verlust von Computerdaten bezüglich Kunden und Lieferanten, Angriffe aus dem Internet (Shitstorms usw.) |
Anschläge (Bomben), Raub, Erpressung | Hackerangriffe, Diebstahl vertraulicher Daten, Erpressungen mit Drohungen, Produkte zu beschädigen (Nahrungsmittelvergiftungen) |
Normale Störfälle | Produktfehler, Verlust der Ausstattung, von Anlagen und Betriebsstoffen durch die Ausstattung, Anlagen usw., Verlust von Betriebsanlagen, erhebliche Störung der Betriebsanlagen |
Schwerwiegende Störfälle, Unglücke | Schwerwiegende Reaktorunfälle (Tschernobyl), schwerwiegende Unfälle mit Todesfolgen beispielsweise durch Schadstoffemissionen |
Produktmängel/-fehler | Ungewollte Lebensmittelvergiftungen; Lebensmittelverunreinigungen |
Krisen im Bereich Mitarbeiterschaft (Personalprobleme) | Verlust von Geschäftsleitungsmitgliedern, Suizid, Personalverlust, Zunahme unentschuldigter Absenzen, Gewalt, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, Mobbing, Führungs- und Informationsflussprobleme, Streiks |
Reputationskrisen | Üble Nachrede, Gerüchte, Verfälschungen des Firmenlogos, unprofessionelle Informationspolitik |
Krisen im psychopathischen Bereich | Produktsabotage, Entführung, Terrorismus, Gewalt am Arbeitsplatz |
Naturkatastrophen | Erdbeben, Tsunamis, Stürme, Überschwemmungen |
Krisenfamilien nach Mitroff und Pearsen (2004, S. 56), ergänzt mit aktuellen Beispielen
Typen nach zeitlichem Verlauf
In der Krisenkommunikation unterscheidet man unter der Berücksichtigung der Entwicklung des Medienechos (öffentliches Interesse) zwischen

Typologie nach Coombs
siehe auch Coombs
Coombs pypologisiert nach Krisenursachen unter der Berücksichtigung der Dimensionen (die auch in unserer Matrix Fehlverhalten enthalten sind):
- intern — extern
- nicht beabsichtigt — beabsichtigt
Daraus ergibt sich die folgende Matrix:
Typologie nach Coombs (nach Coombs, 1995, S. 455) (embedded via xd)
Diese zwei Dimensionen sind ebenfalls im Morphologischen Kasten zum Fehlverhalten enthalten.