Die Theorie des “Focusing Event” in der Krisenkommunikation bezieht sich auf ein spezifisches, oft plötzliches Ereignis, das eine erhebliche Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Problem oder eine bestimmte Krise lenkt. Dieses Ereignis führt dazu, dass sowohl die Öffentlichkeit als auch politische Entscheidungsträger ihre Aufmerksamkeit und Ressourcen auf das betreffende Problem konzentrieren.
In der Praxis kann ein “Focusing Event” verschiedene Formen annehmen, beispielsweise eine Naturkatastrophe, ein großes Unglück, ein politischer Skandal oder ein bedeutendes Sicherheitsereignis. Diese Ereignisse haben oft einige gemeinsame Merkmale:
- Plötzlichkeit und Unvorhersehbarkeit: Sie treten oft unerwartet auf und können daher die Aufmerksamkeit der Medien und der Öffentlichkeit schnell auf sich ziehen.
- Signifikante Auswirkungen: Diese Ereignisse haben häufig schwerwiegende physische, soziale, ökonomische oder politische Konsequenzen.
- Medienaufmerksamkeit: Sie ziehen in der Regel eine intensive Berichterstattung durch die Medien nach sich, was wiederum das öffentliche Bewusstsein und Interesse erhöht.
- Politische Reaktionen: Sie führen oft zu schnellen Reaktionen von Politikern und Behörden, die unter Druck stehen, auf das Ereignis zu reagieren und Maßnahmen zu ergreifen.
Das Konzept des “Focusing Event” ist in der Krisenkommunikationstheorie wichtig, weil es verdeutlicht, wie bestimmte Ereignisse die öffentliche Agenda beeinflussen und zu schnellen Veränderungen in der Politikgestaltung oder im öffentlichen Bewusstsein führen können.
Quellen:
Coombs, 2014, S. 10–11