von Raluca Schibli, David Conde Rodriguez und Ahmed Shahadeh
In einem vom US-amerikanischen Grosskonzern Coca-Cola lancierten Antirassismus-Seminar wurde ein auf LinkedIn veranstaltetes Trainingsprogramm verwendet. Darin sind Folien zu finden, welche mit dem Satz «Try to be less white» eine fragwürdige Botschaft aussenden, die auf diversen Online-Plattformen zu grösseren Shitstorms geführt haben. Dabei geht eine klare Abneigung gegenüber dem Grosskonzern hervor, welche sich auf rassistische Unruhen zurückführen lässt. Da die Krise grösstenteils in den USA stattgefunden hat, wo Rassismus seit langer Zeit ein höchst delikates Thema ist (Brenan, 19. August 2020), erstaunt dies nicht. Die darauffolgende Krise lässt sich gut mit der Krisenverlaufskarte analysieren.
So einen Shitstorm findet schnell einmal das Interesse der klassischen Medien, insbesondere dann, wenn es einen Grosskonzern trifft. Die Schweizer Medienlandschaft wird mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse analysiert, um aufzuzeigen, welche Medien sich dessen angenommen und wie sie darüber berichtet haben. Es hat sich gezeigt, dass ein solcher Vorfall in der Schweiz keine grossen Reaktionen auslöst. Nur fünf Online-Boulevard-Plattformen haben darüber berichtet.
Die Reaktion von Coca-Cola hat lange auf sich warten lassen. Das Statement des Coca-Cola-Vertreters sagt nicht wirklich viel aus. Aber keine Reaktion ist auch eine Reaktion – nämlich: abwarten, bis sich der Sturm beruhigt hat. Allerdings kommentieren Online-Medien weltweit die Geschichte auch Monate danach.