Nestlé bleibt in Russland

von Juli­an Käch, Seve­rin Lan­dolt und God­win Vadakumpadan

Im Jahr 2022 begann Russ­land einen Angriffs­krieg gegen die Ukrai­ne, was vie­le inter­na­tio­na­le Unter­neh­men dazu ver­an­lass­te, ihre Geschäfts­be­zie­hun­gen in Russ­land zu über­den­ken. Eini­ge redu­zier­ten ihre Akti­vi­tä­ten oder zogen sich voll­stän­dig zurück, um ihren mora­li­schen Wer­ten gerecht zu wer­den und poten­zi­el­le Repu­ta­ti­ons­ri­si­ken zu ver­mei­den. Im Gegen­satz dazu ent­schied sich Nest­lé, ein füh­ren­des Schwei­zer Unter­neh­men in der Lebens­mit­tel­bran­che, trotz der Kri­se in Russ­land prä­sent zu blei­ben. Die­se Ent­schei­dung erreg­te schnell Auf­merk­sam­keit in den jour­na­li­sti­schen­Me­di­en und auf Social Media.

Die­se Stu­die unter­sucht die Aus­wir­kun­gen von Nest­lés Ent­schei­dung, in Russ­land zu blei­ben, auf die öffent­li­che Wahr­neh­mung und das Ver­hal­ten der Stake­hol­der. Dabei wer­den zwei Aspek­te der Kri­se beleuch­tet: die öffent­li­che Wahr­neh­mung, also wie die Öffent­lich­keit die Kri­se und Nest­lés Reak­ti­on dar­auf wahr­nimmt, und das Ver­hal­ten der Stake­hol­der, ins­be­son­de­re der Aktio­nä­re, reflek­tiert durch die Ent­wick­lung des Akti­en­kur­ses.Um Stim­mung und Emo­tio­nen zu erfas­sen, wur­den Ana­ly­sen basie­rend auf Twit­ter-Daten durch­ge­führt, dar­un­ter eine Sen­ti­ment-Ana­ly­se, eine Framing-Ana­ly­se und eine Emo­ti­ons­ana­ly­se. Die Ergeb­nis­se zei­gen über­wie­gend nega­ti­ve öffent­li­che Stim­mun­gen und Emo­tio­nen in Bezug auf Nest­lés Ent­schei­dung. Zusätz­lich wur­de eine dia­gno­sti­sche Daten­ana­ly­se durch­ge­führt, um mög­li­che Aus­wir­kun­gen auf den Akti­en­kurs von Nest­lé zu unter­su­chen. Es konn­te kei­ne Kor­re­la­ti­on zwi­schen der öffent­li­chen Stim­mung in den sozia­len Medi­en und dem Akti­en­kurs fest­ge­stellt wer­den.

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