von Cor­ne­lia Mei­li-Breu, Flo­ri­an Amport und Roc­co Kounitzky-Scarcia

Die­se Fall­stu­die unter­sucht die Kri­sen­kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gien von drei Schwei­zer Bil­dungs­ein­rich­tun­gen – der Hoch­schu­le Luzern, der Uni­ver­si­tät Zürich und der Uni­ver­si­tät Neu­châ­tel – im Kon­text von Cyber­an­grif­fen. Sie stützt sich dabei auf die Theo­rie der Ver­hal­tens­op­tio­nen in der Kri­se nach Hei­ko Breit­sohl. Zur Beant­wor­tung der Fra­ge, wie die Kri­sen­kom­mu­ni­ka­ti­on wäh­rend eines Cyber­an­griffs in der schwei­ze­ri­schen Hoch­schul­land­schaft gestal­tet wird, erfolg­te eine qua­li­ta­ti­ve Inhalts­ana­ly­se in fünf Schrit­ten nach May­ring. Unter­sucht wur­den die Pres­se­mit­tei­lun­gen der Insti­tu­tio­nen sowie die dazu­ge­hö­ri­ge Medi­en­be­richt­erstat­tung und Leser­kom­men­ta­re, um den Infor­ma­ti­ons­ge­halt der Mit­tei­lun­gen, den zeit­li­chen Ablauf der Kom­mu­ni­ka­ti­on und die ange­wand­ten Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gien zu erfas­sen. Die Ana­ly­se ergab, dass die Bil­dungs­ein­rich­tun­gen unter­schied­li­che Ansät­ze ver­folg­ten, wie die ziel­grup­pen­spe­zi­fi­schen Mit­tei­lun­gen der Hoch­schu­le Luzern oder den Ver­zicht auf schrift­li­che Pres­se­mit­tei­lun­gen bei der Uni­ver­si­tät Neu­châ­tel, jedoch ähn­li­che Zurück­hal­tung in ihrer Gesamt­kom­mu­ni­ka­ti­on zeig­ten. Infor­ma­tio­nen wur­den über­wie­gend nur auf Anfra­ge frei­ge­ge­ben. Medi­en­be­rich­te zu die­sen Vor­fäl­len waren gröss­ten­teils neu­tral. Der Fall der Uni­ver­si­tät Zürich wies eine erhöh­te Zahl kri­ti­scher Kom­men­ta­re auf, die tie­fe Unzu­frie­den­heit mit den Daten­schutz­prak­ti­ken und all­ge­mei­ne Ver­är­ge­rung gegen­über den Bil­dungs­ein­rich­tun­gen zum Aus­druck brach­ten. Posi­ti­ve Reak­tio­nen waren sel­ten. Offen­sicht­lich rufen Berich­te über Cyber­an­grif­fe gene­rell nega­ti­ve Reak­tio­nen unter den Lesern her­vor.