von Nikola Dokovic und Levi Fretz
Die vorliegende Fallstudie analysiert die mediale Berichterstattung über einen Ransomware-Angriff auf die auf Netzwerk-Monitoring spezialisierte Schweizer Firma Nexus Telecom AG. Untersucht wird, wie dieser Cyberangriff in drei journalistischen Online-Medien – 20 Minuten, Watson und Inside IT – dargestellt wurde. Ziel der Untersuchung ist es, durch eine qualitative Inhaltsanalyse die mediale Tonalität (Einstellungsanalyse) sowie die verwendeten thematischen Deutungsmuster (Framing-Analyse) herauszuarbeiten.
Die Ergebnisse zeigen, dass der Angriff von allen untersuchten Medien als ernst und sicherheitsrelevant dargestellt wird, wobei sich insbesondere Watson durch eine deutlich negative Bewertung abhebt. 20 Minuten und Inside IT berichten sachlicher und mit leicht negativem Unterton, betonen jedoch ebenso die Tragweite der Bedrohung. In der Framing-Analyse dominiert ein Verantwortlichkeits- und Konsequenzen-Frame, ergänzt durch moralische und konfliktorientierte Deutungen.
Die Analyse macht deutlich, dass Medienberichterstattung über Cyberangriffe nicht nur Bedrohungen thematisiert, sondern auch Erwartungshaltungen an Unternehmen und Behörden hinsichtlich Reaktion, Prävention und Kommunikation erzeugt. Die Studie unterstreicht damit die Relevanz differenzierter, verantwortungsbewusster Krisenkommunikation in der medialen Darstellung digitaler Angriffe sowie die Notwendigkeit umfassender Sicherheitsstrategien auf organisatorischer Ebene.