von Manu­el Luthi­ger, Michel­le Mela­nie Stämpf­li und Janik Stoller

Die Medi­en­ana­ly­se zur Bericht­erstat­tung über den Stux­net-Wurm kon­zen­triert sich auf drei theo­re­ti­sche Model­le: das Kri­sen­ver­laufs­mo­dell nach Möhr­le, das Kri­sen­ur­sa­chen­sche­ma von Rei­ne­ke und das Nach­rich­ten­fak­to­ren­sche­ma von Bae­ris­wyl & Gryn­ko (2022) in Anleh­nung an Schulz. Möhr­les Modell zeigt, dass Stux­net als erup­ti­ve Kri­se cha­rak­te­ri­siert wer­den kann, die uner­war­tet auf­trat und erheb­li­che Stö­run­gen ver­ur­sach­te. Rei­ne­kes Sche­ma hilft zu ver­ste­hen, dass der Stux­net-Angriff durch exter­ne, imma­te­ri­el­le Fak­to­ren wie geo­po­li­ti­sche Span­nun­gen getrie­ben war, mit direk­ten Aus­wir­kun­gen auf die inter­na­tio­na­le Sicher­heits­land­schaft. Die Ana­ly­se nach Bae­ris­wyl & Gryn­ko (2022) betont die Bedeu­tung infor­ma­ti­ver und emo­ti­ver Nach­rich­ten­fak­to­ren wie Schaden/Erfolg, Pro­mi­nenz und Ent­hül­lung, wel­che die media­le Bericht­erstat­tung prägten.

Die­se Model­le bie­ten zusam­men ein umfas­sen­des Bild davon, wie Schwei­zer Medi­en auf den Stux­net-Fall reagier­ten, indem sie die tech­ni­schen Details, die betei­lig­ten Akteu­re und die poli­ti­schen sowie sicher­heits­tech­ni­schen Impli­ka­tio­nen her­aus­stel­len. Durch die syste­ma­ti­sche Anwen­dung die­ser Model­le konn­te fest­ge­stellt wer­den, dass die Bericht­erstat­tung die öffent­li­che Wahr­neh­mung und poli­ti­sche Ent­schei­dun­gen beein­fluss­te und zur Sen­si­bi­li­sie­rung für Cyber­si­cher­heits­fra­gen bei­trug. Dies ver­deut­licht die Not­wen­dig­keit einer fort­lau­fen­den media­len und aka­de­mi­schen Aus­ein­an­der­set­zung mit den Dyna­mi­ken von Cyber­an­grif­fen und deren Aus­wir­kun­gen auf die Gesellschaft.