von Raphael Müller, David Koch und Cédric Mouchous
Im Jahr 2023 erlebte die Schweizer Bankenlandschaft einen tiefgreifenden Umbruch, als die Crédit Suisse nach einer Serie von Krisen und Skandalen von der UBS übernommen wurde. Diese Übernahme erregte weitreichendes Aufsehen in der Schweiz und rief unterschiedliche Reaktionen in den Medien hervor. Diese Fallstudie untersucht die mediale Darstellung der Übernahme durch zwei prägende Schweizer Medienorgane: die Neue Zürcher Zeitung (NZZ), ein Vertreter der klassischen journalistischen Medien, und den Blick, ein Boulevardmedium. Die Analyse konzentrierte sich auf die Identifikation von positiven, neutralen und kritischen Berichterstattungspassagen. Die Ergebnisse zeigen, dass beide Medien tendenziell eher negativ über die Übernahme berichteten. Entgegen den Erwartungen enthielt der Blick, bekannt für seine boulevardeske Aufbereitung, einen signifikant höheren Anteil an neutralen Passagen im Vergleich zur NZZ. Diese Erkenntnisse werfen ein neues Licht auf die mediale Verarbeitung wirtschaftlicher Grossereignisse in der Schweiz und fordern bestehende Annahmen über die Rolle von Medientypen in der Berichterstattung heraus.