von Kevin Bucheli und Niklaus Ming
Dieser Beitrag befasst sich mit der Unternehmenskommunikation der Firma Glencore im Umfeld der Schweizer Volksinitiative «Für verantwortungsvolle Unternehmen» (Konzernverantwortungsinitiative – KVI oder Unternehmensverantwortungsinitiative – UVI). Im Speziellen wurde die Reaktion der Glencore auf die diversen Anschuldigungen bezüglich angeblicher Menschenrechtsverletzungen und Umweltsünden beleuchtet. Darauf folgt ein Vergleich der Veröffentlichungen und Statements des Konzerns mit den Berichten der Leitmedien.
Dies zeigt die Schwierigkeiten der Unternehmenskommunikation in Krisenfällen auf. So ist es wenig überraschend, dass längst nicht alle Tatsachenberichte und Stellungnahmen des Unternehmens ihren Weg in die breite Medienlandschaft gefunden haben, – und schon gar nicht komplett. Trotzdem setzt die Firma Glencore in ihrer Kommunikationsstrategie auf ein hohes Mass an Transparenz. Viele Berichte und Beschuldigungen wurden detailliert aufgenommen und in separaten Stellungnahmen behandelt. Den Stimmbürgern, aber auch den allgemein Interessierten, soll so auch die Position der Gegenseite zugänglich gemacht werden, die sich jeweils umfangreich und gut recherchiert präsentiert. Solche Statements wurden und werden von der Glencore auch ausserhalb der Abstimmung zur KVI verwendet. Über die Homepage der Firma hat man Zugang zu diesen Publikationen.
Dieser Beitrag befasst sich nicht mit dem Wahrheitsgehalt der Statements, sondern beschränkt sich auf die Analyse der Kommunikationsstrategie. Glencore ist eines der grössten Rohstoffunternehmen der Welt. In der Schweiz ist der Rohstoffsektor umstritten, was die Kommunikation, gerade in Zusammenhang mit der KVI, komplex werden lässt. Die von Glencore angewandte Transparenz und das Aufgreifen der Themen der Initianten scheint sich allerdings bewährt zu haben. So tritt die Glencore aus Aussensicht scheinbar ohne Schaden am Ruf der Firma aus der Krise rund um die Konzernverantwortungsinitiative hervor.