13. Dezember 2021
Siehe stopfake.ch: Was sind Deepfakes?
Gemeinsam und Fake News und Deepfakes ist der problematische Wahrheitsgehalt.
Ein zentrales Merkmal von Deepfakes ist die Instrumentalisierung der Medien «Bild» und «Video» durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (Automatisierung + maschinelles Lernen).

Beim beliebten Face Swapping werden Gesichter in digitalen Medien durch die Gesichter anderer Personen ersetzt. Mit dieser Technologie kann beispielsweise ein Video des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump gefälscht und verbreitet werden, was verheerende Folgen haben könnte. Da die verfügbaren Technologien ausgereift sind, fällt es vielen Menschen schwer, richtig von falsch zu unterscheiden.
Rechtliche Aspekte
Die rechtlichen und ethischen Aspekte von Deepfakes sind vielfältig und komplex.
Rufschädigung
Neben Persönlichkeitsrechtsverletzungen können Deepfakes auch strafrechtlich relevante Angriffe und Delikte auslösen. So können manipulierte Videos oder Bilder den Ruf einer Person schädigen, indem sie diese in einem falschen oder negativen Licht darstellen.
Haftung
Es stellen sich Fragen der Haftung für Schäden, die durch Falschinformationen entstehen, die durch Deepfakes verbreitet werden. Beispielsweise könnte jemand aufgrund eines Deepfakes in eine betrügerische Investition oder Geldanlage getäuscht werden und Schadenersatz verlangen. Um rechtliche Schritte einleiten zu können, muss der Geschädigte jedoch in der Lage sein, den Hersteller des Deepfakes zu identifizieren, was sehr schwierig sein kann.
Datenschutz
Deepfakes berühren auch den Datenschutz, da sie persönliche Daten wie das Gesicht einer Person verwenden. Sie sind datenschutzrechtlich besonders problematisch, wenn sie die Intimsphäre verletzen oder politische Aussagen fälschen.
Compliance
Die EU hat Regeln für den Umgang mit künstlicher Intelligenz und Deepfakes vorgeschlagen, die den Herstellern solcher Technologien Pflichten zur Transpa-renz auferlegen würden. Dabei zeigt sich, dass Deepfakes bereits in mehrfacher Hinsicht vom EU-Recht erfasst sind und insbesondere der Digital Services Act (DSA) und der A.I. Act einen relevanten Ansatz zur Regulierung darstellen.
Immaterialgüterrechte
Deepfakes stellen auch im Bereich des Urheberrechts eine Herausforderung dar, da sie als computergenerierte Werke nicht das Urheberprinzip einhalten und daher nicht urheberrechtlich schutzfähig sind.
Zusammenfassend erfordern Deepfakes eine differenzierte Betrachtung verschiedener rechtlicher Aspekte und es ist wichtig, dass sich Gesetzgeber und Gerichte den neuen Herausforderungen durch den technologischen Fort-schritt anpassen. (HÄRTING, 2022)