von Jan Grossenbacher, Andrea Koch und Pirmin Nägeli
Die Polizei von Palm Beach nimmt 2005 Ermittlungen gegen Jeffrey Epstein auf, nachdem eine Familie den Missbrauch ihrer 14-jährigen Tochter in seiner Villa anzeigt. Weitere Opfer melden sich und es entpuppt sich ein Netzwerk des systematischen Missbrauchs durch Epstein und seine Frau Ghislaine Maxwell.
Prinz Andrew aus dem britischen Königshaus wurde im Zuge des Epstein-Skandals von Virginia Guiffre beschuldigt, sie als Minderjährige zum Sex mit ihm gezwungen zu haben. BBC hat von diesen Anschuldigungen erfahren und konnte ihn für ein Interview überzeugen. Das Interview schlug Wellen und brachten Andrew und dem britischen Königshaus viel negative Presse ein. Dies führte schlussendlich dazu, dass der Prinz seinen royalen Status ablegte.
Diese Fallstudie setzt sich primär mit folgender Frage auseinander: «Wie haben die Medien über Prinz Andrew im Kontext des Skandals rund um Jeffrey Epstein berichtet.» Um das Medienecho des Skandal-Interviews zu untersuchen, wurden zwei der wichtigsten britischen Medienhäuser berücksichtigt «The Telegraph» und «The Guardian».
Es wurde festgestellt, dass «The Guardian» als linksliberale Zeitung den Prinzen sehr stark kritisiert. Neben der Kritik an seinem Verhalten werden auch seine Aussagen angezweifelt. Auch der «Telegraph» als eher konservative Zeitung berichtet über das Interview eher negativ, bleibt jedoch im Vergleich zu den anderen sachlicher. Zusammenfassend berichten beide Zeitungen vorwiegend negativ über den Vorfall. Prinz Andrew wird trotz seines royalen Status von beiden Medien nicht in Schutz genommen.
Abschliessend kann gesagt werden, dass die Arbeit der Redaktionen enorm wichtig ist. Gerade für die Allgemeinheit, wie auch für die Opfer ist eine öffentliche Aufklärung von hoher Wichtigkeit und von grossem Interesse.