Im Dezember 2004 fegte ein Tsunami mit ungeahnten und bis dato unvorstellbaren Auswirkungen über die Küste Südostasiens.
Viele der vermissten Urlauber sind TUI-Kunden. Trotz der Weihnachtsfeiertage ist man im Unternehmen handlungsfähig. Alle Informationen laufen in einen zentralen Krisenstab zusammen. Als Sofortmassnahme verstärkt das Unternehmen das Personal an den Flughafenstationen. Satellitentelefone werden in die Krisenregionen versendet und ein Care-Team zur professionellen Betreuung von Betroffenen in der Katastrophenregion aktiviert. Noch bevor die erste Pressemitteilung an die Medien geht, informiert der Reiseveranstalter die Nachrichtenagenturen telefonisch über die Sofortmassnahmen des Krisen-Teams. Die Folgetage sind gekennzeichnet durch Recherchen: Die Gästelisten werden überprüft und Rücktransporte organisiert. Da es keine wirklich «neuen» Informationen zur Katastrophe gibt, wird das Meldungsvakuum mit Gerüchten und Spekulationen gefüllt. Das Unternehmen informiert nur noch, wenn es wirklich etwas zu sagen gibt, um die Gerüchte und Spekulationen nicht zusätzlich zu füttern. Stattdessen handelt es: Es startet das Hilfsprogramm TUI Aid. Nur eine Woche nach dem Unglück setzt sich der Reiseveranstalter an die Spitze der Kampagne, um den Tourismus in die Krisenregion zurück zu bringen. So ist der deutsche Reiseveranstalter letztendlich dank vorsorglicher Planung und Vorbereitung im Vorfeld der Krise gestärkt aus dieser Krise gegangen. (Fiederer, 73)