von Bene­dikt Bodschwin­na und Esther Schmid (empi­ri­sche Unter­su­chung); Remy Mar­tha­ler (Theo­rie Botschaftsstrategien)

Die Stif­tung für Kon­su­men­ten­schutz reich­te im Som­mer 2023 meh­re­re Beschwer­den gegen acht Unter­neh­men ein. Sie warf ihnen unlau­te­re Geschäfts­prak­ti­ken und Wer­bung im Zusam­men­hang mit Kli­ma­neu­tra­li­tät vor. Ver­schie­de­ne Medi­en berich­te­ten von den ein­ge­reich­ten Beschwer­den und mach­ten die Öffent­lich­keit auf das The­ma Green­wa­shing aufmerksam.

Die­se Fall­stu­die geht der Fra­ge nach, wie sich die Reak­tio­nen der Unter­neh­men auf die Bericht­erstat­tung unter­schei­den. Die Stel­lung­nah­men der Unter­neh­men wur­den anhand von zwei ver­schie­de­nen Model­len zu Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gien und Ver­hal­tens­mu­ster wäh­rend einer Kri­se sowie der Situa­tio­nal Cri­sis Com­mu­ni­ca­ti­on Theo­ry analysiert.

Die Unter­neh­men zeig­ten vor­wie­gend eine zurück­hal­ten­de Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gie. Sie nah­men erst auf Anfra­ge der Medi­en zu ihrer The­se der Kli­ma­neu­tra­li­tät Stel­lung. Ein­zel­ne Unter­neh­men ver­mie­den sogar jeg­li­che Stel­lung­nah­me. Die Stel­lung­nah­men der Unter­neh­men vari­ie­ren von ver­tei­di­gend bis aner­ken­nend, wobei eine Bereit­schaft zu einem akti­ven Bei­trag zur Lösung kaum erkenn­bar ist. Ein­zig myCli­ma­te scheint inter­es­siert an einer akti­ven Suche nach Lösun­gen.Die Ana­ly­se zeigt, dass die Unter­neh­men zur­zeit wenig Enga­ge­ment für Lösun­gen zei­gen. Eine wei­ter­füh­ren­de Ana­ly­se der Reak­tio­nen, nach­dem die Beschwer­den vom Staats­se­kre­ta­ri­at für Wirt­schaft (SECO) beur­teilt wur­den, wird zei­gen, ob sich die Hal­tung der Unter­neh­men je nach Ergeb­nis verändert.