Die Stiftung für Konsumentenschutz reichte im Sommer 2023 mehrere Beschwerden gegen acht Unternehmen ein. Sie warf ihnen unlautere Geschäftspraktiken und Werbung im Zusammenhang mit Klimaneutralität vor. Verschiedene Medien berichteten von den eingereichten Beschwerden und machten die Öffentlichkeit auf das Thema Greenwashing aufmerksam.
Diese Fallstudie geht der Frage nach, wie sich die Reaktionen der Unternehmen auf die Berichterstattung unterscheiden. Die Stellungnahmen der Unternehmen wurden anhand von zwei verschiedenen Modellen zu Kommunikationsstrategien und Verhaltensmuster während einer Krise sowie der Situational Crisis Communication Theory analysiert.
Die Unternehmen zeigten vorwiegend eine zurückhaltende Kommunikationsstrategie. Sie nahmen erst auf Anfrage der Medien zu ihrer These der Klimaneutralität Stellung. Einzelne Unternehmen vermieden sogar jegliche Stellungnahme. Die Stellungnahmen der Unternehmen variieren von verteidigend bis anerkennend, wobei eine Bereitschaft zu einem aktiven Beitrag zur Lösung kaum erkennbar ist. Einzig myClimate scheint interessiert an einer aktiven Suche nach Lösungen.Die Analyse zeigt, dass die Unternehmen zurzeit wenig Engagement für Lösungen zeigen. Eine weiterführende Analyse der Reaktionen, nachdem die Beschwerden vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) beurteilt wurden, wird zeigen, ob sich die Haltung der Unternehmen je nach Ergebnis verändert.