Roger Matter und Janick Blumenstein
In diesem Beitrag wird die Krisenkommunikation des Bundesrates nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses vom 15. Januar 2015 analysiert.
Losgelöst von den Ereignissen steht primär die Kommunikation im Vordergrund. Grundlage für diese Analyse sind vorwiegend die offiziellen Communiqués des Bundesrats aus dem Jahr 2015, welche das genannte Thema behandeln. Die Medienmitteilungen werden jeweils zusammengefasst und dann anhand definierter Methoden beurteilt. Diese Einschätzungen werden anschliessend in ein Diagramm übertragen. So können Stimmungsveränderungen in der Kommunikation während der Zeit festgestellt werden.
Aufgrund dieser Bewertung wird klar, dass der Bundesrat im Communiqué vom 21. Januar 2015 – also sechs Tage nach Aufhebung des Mindestkurses – am ehesten panisch reagierte. Im Verlaufe dieser sechs Tage hat vermutlich der Druck auf den Bundesrat von verschiedenen Seiten wie Medien, Unternehmen und Gewerkschaften zugenommen. Gleichzeitig hatte der Bundesrat nicht ausreichend Zeit, um das Ausmass und den weiteren Verlauf der Krise richtig einschätzen zu können.