Im November 1984 stellt ein südenglischer Bauer bei einer seiner Kühe ein auffälliges Verhalten fest: Sie torkelt, wird aggressiv und stirbt schließlich einen qualvollen Tod. Eine Autopsie ergibt, dass die Struktur des Gehirns porös ist wie ein Schwamm. Dieses Krankheitsbild war bis anhin nur bei Schafen bekannt, die von der hochansteckenden Hirnerkrankung Scrapie befallen sind. Wenig später melden Bauern aus anderen Teilen des Landes, auch ihre Rinderherden seien befallen. In der Folge beschwichtigten Behörden und Experten die Bevölkerung, um eine Panik zu verhindern, so auch Sir Donald Acheson, ranghöchster Berater der britischen Regierung: „Der Verzehr von britischem Rindfleisch ist ohne Risiko. Ob Kinder, Erwachsene oder Krankenhauspatienten – sie alle können unbedenklich britisches Rindfleisch verzehren.“ Bis 1996 starben mindestens 177 Menschen an der BSE-Variante Creutzfeld-Jakob-Erkrankung; mehr als 4 Millionen Rinder mussten geschlachtet werden und schätzungsweise 180’000 Tiere starben an BSE. Am 27. März 1996 verhängt die EU ein Exportverbot für britisches Rindfleisch. Doch die Seuche breitet sich auf das Festland aus: Drei Jahre später wird dieses Verbot wieder aufgehoben. Seit 2000 werden unter anderen in Deutschland und der Schweiz an BSE erkrankte Rinder registriert. Die EU verhängt ein zeitlich befristetes Fütterungsverbot von Tiermehl. Die ganzen Rinderherden, bei denen BSE festgestellt wurde, mussten geschlachtet werden. Obwohl die Krankheit in Deutschland keinen Menschen getötet hatte, ging der Rindfleischkonsum drastisch zurück. 2001 hatte in Deutschland die Seuche mit 125 Fällen ihren Höhepunkt erreicht und ging in den Folgejahren kontinuierlich zurück.1
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